Solarbranche zwischen Boom und Abhängigkeit: Deutschlands Blick nach China

So stark die Zahl der Solaranlagen in Deutschland wächst, so deutlich zeigt sich ein anderes Bild: Bei der Herkunft der Module ist Deutschland massiv vom Ausland abhängig.

China dominiert den Markt

2024 kamen fast 86 Prozent aller importierten Photovoltaikanlagen aus China. Danach folgten mit großem Abstand die Niederlande (7,5 Prozent) und Dänemark (1,2 Prozent). Damit bleibt die deutsche Solarbranche stark abhängig von einem einzigen Lieferland.

Deutlicher Rückgang bei Importen und Produktion

Der Wert der nach Deutschland importierten Solarmodule ging 2024 bereits deutlich zurück – auf 1,8 Milliarden Euro, fast 50 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch 2025 setzt sich dieser Trend fort: Von Januar bis April sanken die Importe erneut um mehr als ein Fünftel.

Parallel dazu bricht die deutsche Produktion ein. Im ersten Quartal 2025 wurden nur noch gut 227 000 Solarmodulehergestellt – ein Rückgang um über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Herstellung von Solarkollektoren, die Sonnenenergie in Wärme umwandeln, ging zurück.

Herausforderung für die Zukunft

Während die Nachfrage nach Photovoltaik ungebrochen steigt, nimmt die eigene Produktion ab. Für die Energiewende bedeutet das: Deutschland braucht nicht nur mehr Anlagen auf den Dächern, sondern langfristig auch eine stärkere eigene Fertigung, um unabhängiger zu werden.


Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)